Page 15 - DRW Gemeinsam - 01/2022
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Aus dem Klassenzimmer an die Pflastersteine Abschluss machen werden,
gut an, erklärt die Lehrerin
Oliver und Gerry arbeiten in und verrät: Morgens hätten
der Naturwerkstatt-Gruppe sich die Schüler vom zweiten
des Dominikus-Ringeisen- Teil der Praxisklasse stolz
Werks (DRW) in Kloster Hol- mit den Worten verabschie-
zen bei Meitingen und küm- det „wir dürfen heute arbei-
mern sich täglich um die ten“. Dass der Außeneinsatz
Tiere, die nahe der DRW- vor allem den praktisch star-
Förderstätte ihren Stall ha- ken P-Schülern besonders
ben. Auch im Landschafts- gut tut, weiß die Lehrerin der
bau und als Gärtner sind sie Mittelschule bereits aus vor-
tätig. Für das Projekt, das im Gemeinsam den Vorplatz vor dem Stall pflastern – das ist das herigen Projekten. In der
November letzten Jahres jüngste Projekt der DRW-Naturwerkstatt-Gruppe und der Praxis- Vergangenheit unterstützten
anstand, hatte Bernhard klasse der Meitinger Mittelschule. Diego, Cedric und Lukas rück- die Schüler der Praxisklasse
Christi, der für die DRW- ten mit ihrer Technik-Fachlehrerin, Martina Forestieri, (von links bereits beim Aufbau eines
Werkstatt und -Förderstätte nach rechts) an, um Gerry und Oliver (von rechts) von der DRW- Lehrbienenstands und beim
verantwortlich zeichnet, Un- Naturwerkstatt zu unterstützen. Auch Bernhard Christi und Ste- Aufbau eines Außenunter-
terstützung angeheuert. Di- phanie Gartner (Mitte) packten tatkräftig mit an standes für die Tiere, die bei
ego, Lukas und Cedric waren und weiß auch schon, wofür warum er sich auf den Au- dieser Aktion nun einen ge-
drei der fleißigen Helfer, die er die neuen Fähigkeiten ßeneinsatz freut. Für den pflasterten Vorplatz vor ih-
angerückt waren, um den später einsetzen will – näm- Neuntklässer ist es wichtig rem Stall bekommen sollen.
Vorplatz des Tierstalls zu lich beim Hausbau seiner herauszufinden, wie sich das
pflastern. Die Neuntklässler Eltern. Doch das ist nicht der Arbeitsleben anfühlt. Oliver aus der DRW-Natur-
besuchen derzeit die Praxis- einzige Grund, warum der werkstatt-Gruppe schippt
klasse der Mittelschule Mei- Neuntklässler sich auf den P-Schüler halfen dafür fleißig Steine und Kies
tingen und freuten sich auf dreitägigen Außeneinsatz am schon früher in den Schubkarren, den
den Einsatz fernab von Fuß von Kloster Holzen freut. Laut Martina Forestieri, der Gerry dann auf die zu pfla-
Schulheften und Klassen- Andere Leute zu unterstützen Technik-Fachlehrerin der sternde Freifläche kippt.
zimmer. Hier der Bericht von und unter Anleitung zu ar- Jungen, hat der Einsatz für Auch Stephanie Gartner, die
Steffi Brand, der in der Augs- beiten, das ist der Beweg- das DRW eine doppelte Be- Betreuerin der Naturwerk-
burger Allgemeinen Zeitung grund für den P-Schüler, um deutung für die Schüler der statt, greift zum Spaten. Ge-
erschienen ist: Kies zu verteilen und Pflaster Praxisklasse. Zum einen meinsam verteilen sie den
in Reih und Glied zu setzen. handle es sich um ein sozi- Kies im Rahmen der vorab
Wie fühlt sich das Auch sein Klassenkamerad ales Projekt und zum ande- betonierten Randleiste. Für
Arbeitsleben an? Lukas, der ebenfalls eine ren können ihre Schüler so die fachmännische Ausfüh-
Auch wenn Diego nach sei- Ausbildung als Maler und hautnah Einblicke in das rung der Arbeiten steht Josef
nem Schulabschluss eine Lackierer absolvieren möch- Berufsleben gewinnen. Der Heindl vom gleichnamigen
Ausbildung zum Autolackie- te, allerdings noch keinen Einsatz in der Praxis kommt Baugeschäft aus Lützelburg
rer machen wird, freut er Ausbildungsvertag in der bei den Neuntklässlern, die mit Rat, Tat und Profi-Equip-
sich auf die Pflasterarbeiten Tasche hat, hat einen Grund, in diesem Schuljahr ihren ment zur Seite.
Ursberg und Maria Bildhausen auf der „Winter-Nordstil“ in Hamburg
Die Messe „Winter-Nordstil“ Zu „Desgin-inklusiv“ gehören Daniela Müller und Christoph
in Hamburg im Januar 2022 auch die Werkstätten des Gumpinger seitens der DRW-
war unter Pandemiebedin- DRW in Ursberg und in Maria Werkstätten. Beide waren in
gungen mit einer Besucher- Bildhausen. Hamburg vor Ort. Gemein-
anzahl von 12.000 und 670 In Arbeitsgruppen haben die sam boten sie an ihren Mes-
Ausstellern ein Erfolg für alle teilnehmenden Werkstätten seständen ein breitgefächer-
Beteiligten. Organisiert wird ein einheitliches Erschei- tes Angebot an ausgewähl-
sie von der bundesweiten nungsbild sowie ein Messe- ten Produkten der Förderstät-
Interessengemeinschaft „De- konzept entwickelt. „Handge- ten, des Lederwarenbereichs,
sign-inklusiv“, in der Werk- fertigte und wirtschaftlich der Textil- und Kunstgewer-
stätten für Menschen mit verwertbare Produkte wurden begruppe sowie der Weberei
Beeinträchtigungen zusam- vermarktet und neue Auftrag- und der Schreinerei des Do-
mengeschlossen sind. geber gewonnen”, berichten minikus-Ringeisen-Werks an.
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