Page 24 - DRW Gemeinsam - 10/2020
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Nachrichten
Krumbach
Was Flexibus-Fahrer
wissen sollten
Senioren und Menschen mit Behinderung sind im Alltag
oft auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen.
Der Flexibus ermöglicht ihnen eine flexible Beförderungs-
möglichkeit. Dieser Rufbus holt die Fahrgäste an einer
ausgewiesenen Haltestelle ab und bringt sie auf Wunsch
wieder dorthin zurück. Zudem gibt es Partner wie Einzel- Die Teilnehmer des Inklusionsseminars bei
handelsgeschäfte, öffentliche Einrichtungen und Ärzte in der Firma BBS Brandner mit Anita Landherr
Krumbach und Umgebung, die den Flexibus ebenfalls für (ganz links) und Claudia Madl (ganz rechts)
ihre Kunden und Patienten bestellen. Die Mitnahme von
Kinderwagen, Gehhilfen oder Rollstühlen ist möglich. „Vie- Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer des In-
le Menschen sind dadurch wieder mobil und können ihren klusionsseminars in Sachen Mobilität vom praktischen Teil
Alltag selbstbestimmt gestalten“, sagt Claudia Madl, Pro- des Tages. Am eigenen Leib konnten sie mit Hilfe eines
jektleiterin im „Inklusionsprojekt GrenzenLos“ des Domini- Ganzkörper-Simulationsanzuges erfahren, auf welche Bar-
kus-Ringeisen-Werks. Das Inklusionsprojekt führt Akteure rieren Menschen mit Behinderung und ältere Menschen oft
in Gemeinden und im Landkreis mit Menschen mit Handi- stoßen. Ganz praxisnah konnte dies am Beispiel eines Lini-
cap zusammen und schaut, was man in Sachen Inklusion enbusses und eines Flexibusses ausprobiert werden. „Die-
verbessern kann. Dazu gehört natürlich auch der Bereich ser Seitenwechsel ermöglicht eine intensive Auseinander-
Mobilität. Um die Fahrer dieser Kleinbusse, die Menschen setzung mit der eigenen Wahrnehmung und sensibilisiert
mit Assistenzbedarf befördern, für den besonderen Perso- für die Bedürfnisse von Betroffenen“, so Claudia Madl.
nenkreis zu sensibilisieren, war Claudia Madl gemeinsam
mit ihrer Kollegin Anita Landherr bei der Firma BBS Brand- Dabei gibt es für Menschen mit Assistenzbedarf längst
ner, die Flexibus betreibt, zu Gast. nicht nur bauliche oder physische Barrieren. „Auch mit
Sprache oder im Umgang miteinander stößt man oft auf
Unterstützung erhielten sie von zwei Klienten des Domini- Hindernisse“, sagt Madl. Deshalb komme es bei der Umset-
kus-Ringeisen-Werks aus Krumbach. Carola Freißler und zung von Inklusion auf starke Akteure direkt vor Ort an.
Franz Schönwolff berichteten von ihren eigenen Erfahrun- „Das gegenseitige Kennenlernen und das Wissen um ganz
gen und brachten wertvolle Anregungen zum Umgang mit- unterschiedlichen Bedürfnissen auf beiden Seiten bauen
einander ein. die meisten Barrieren ab.“
Ursberg
Mobile Hühner
Im Garten der Pflegeeinrichtung Haus Johannes in Ursberg
rührt sich was: Sieben Hühner sind dort samt mobilem
Hühnerstall zu Gast. Sie verdingen sich dort sozusagen als
Hilfsgärtner und bereichern dabei den Alltag von Bewoh-
nern und Mitarbeitern.
Die Idee dazu hatten Einrichtungsleiter Norbert Baur und Rudi
Herfurtner, Senior-Chef der Ursberger Klostergärtnerei. Weil
sich beide nicht sicher waren, ob das Gastspiel funktioniert, Trenkler, Alltagsbegleiterin Isolde Böhnert sowie Rudi Her-
wurde ein mobiler Stall entworfen. So können die Hühner furtner und im Vordergrund die Hühner-Hauptdarstellerin-
regelmäßig an andere Orte umziehen. Aber die Sorgen waren nen Lilli, Maja, Henriette, Lisa, Flocke und Fleckchen (Rosa-
unbegründet: Die Hühner und die Gastgeber fühlen sich sehr lie hat sich leider um den Fototermin gedrückt). Die Na-
wohl und kommen wunderbar miteinander zurecht. men haben sich übrigens die Kinder des sonderpädagogi-
Auf dem Foto zu sehen sind von links Norbert Baur, Pater schen Förderzentrums Ursberg überlegt. Auch dort waren
Armin Sixt, Heilerziehungspflegerin Anja Kastner, Georg die sechs gefiederten Damen schon zu Gast.
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