Page 19 - DRW Gemeinsam - 10/2020
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Nachrichten

       Krumbach

       Neustart im „Café Nimm Platz“

       Am 20. August öffnete das „Café Nimm Platz“ am Markt-
       platz in Krumbach nach einer langen Zwangspause endlich
       wieder seine Türen. „Corona hat auch uns fest im Griff ge-
       habt“, sagt Martina Höfle, die das Café seit Oktober letzten
       Jahres leitet. „Das war schon ziemlich hart, von jetzt auf
       gleich schließen zu müssen.“ Untätig waren Martina Höfle
       und ihr Team jedoch nicht. „Wir haben in den letzten Mo-
       naten täglich Mittagessen für die Wohneinrichtungen des
       Dominikus-Ringeisen-Werks in Krumbach gekocht, um die-
       se in der Hochphase der Krise zu entlasten.“ Rund 70 Por-
       tionen waren es, die die Mitarbeiterinnen des „Café Nimm             Martina Höfle, Claudia Schleef und
       Platz“ täglich frisch zubereitet haben.                              Anna Kruglak (v. l.) freuen sich, endlich
                                                                            wieder Gäste begrüßen zu dürfen
       Neues Design und neues Konzept

       Auch eine geplante Umbaumaßnahme konnte vorgezogen     Rebecca Imminger von den Dominikus-Ringeisen-Werk-
       werden. „Wir haben unsere Sitzbereiche sprichwörtlich auf-  stätten koordiniert die Arbeitsplätze, die zwar im Anstel-
       gemöbelt, einen neuen Boden verlegt und den Raum ge-   lungsverhältnis der Werkstatt, aber in einem anderen Be-
       mütlich gemacht“, berichtet Martina Höfle. Eine tolle neue   trieb angeboten werden. Sie freut sich, dass Claudia
       Errungenschaft ist, dass sich eine der beiden großen Schau-  Schleef im „Café Nimm Platz“ einen Arbeitsplatz gefunden
       fensterscheiben zum Marktplatz hin öffnen lässt. „Damit   hat: „Ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt für behin-
       haben wir jetzt im Sommer auch im Café ein Stück ‚Markt-  derte Menschen ist ein erster Schritt in Richtung des allge-
       platz-Flair‘“, freut sich Martina Höfle. Eine Ecke des Cafés   meinen Arbeitsmarkts. Die berufliche Teilhabe ist dabei
       bietet auch weiterhin hochwertige Produkte an, die von   neben der persönlichen Weiterentwicklung das wichtigste
       Menschen mit Behinderung aus den Werk- und Förderstät-  Ziel. Die Beschäftigten lernen so die Strukturen eines re-
       ten des Dominikus-Ringeisen-Werks hergestellt werden.  gulären Arbeitsverhältnisses kennen und werden dabei
                                                              pädagogisch begleitet.“ Mittelfristig sollen im „Café Nimm
       Das Angebot an Speisen und Getränken wurde weiterent-
       wickelt. Neben dem täglich wechselnden Mittagessen und   Platz“ auch noch weitere Arbeitsplätze für Menschen mit
       den selbstgebackenen Kuchen gibt es in Zukunft auch ein   Behinderung entstehen.
       Frühstücksangebot.                                     Ein Ort der Begegnung

       Bio-Qualität                                           Vor fünf Jahren wurde das Café mit dem Ziel eröffnet, einen
       „Unser Ziel ist es, gesundheitsbewusst zu kochen. Wir versu-  Begegnungsort für Menschen mit und ohne Behinderung zu
       chen, möglichst viel selbst herzustellen und regionale Zuta-  schaffen. Erreicht wird das auch dadurch, dass zwei Grup-
       ten zu verwenden, möglichst in Bio-Qualität. Bei unseren   pen der Förderstätte im Gebäude eine Tagesstruktur für
       Kuchen verwenden wir nur noch Dinkelmehl“, sagt Martina   Menschen mit Behinderung anbieten. So ergeben sich im-
       Höfle. Lachend fügt sie hinzu: „Und wir kochen mit ganz viel   mer wieder ganz zwanglos Gespräche und Begegnungen.
       Liebe.“ Dass dies so ist, davon kann man sich regelmäßig auf  Auch der erste Bürgermeister der Stadt Krumbach, Hubert
       Facebook und Instagram überzeugen. Dort veröffentlicht das  Fischer, freut sich über die Neueröffnung. „Das ‚Café Nimm
       „Café Nimm Platz“ regelmäßig das aktuelle Angebot.     Platz‘ im Herzen der Stadt Krumbach ist ein Ort, an dem
                                                              man sich begegnet, an dem nicht die Unterschiede, son-
       Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung             dern das Gemeinsame zählen.“ Das sieht auch Martina
       Zum Team gehört neben Anna Kruglak, die für die Küche   Höfle so: „Es sollte in unserer Gesellschaft keine Rolle
       verantwortlich ist, auch Claudia Schleef. Die 33-Jährige   spielen, ob jemand eine Behinderung hat, ob jemand im
       arbeitet im Service und an der Theke des Cafés. Claudia   Rollstuhl sitzt oder eben nicht. Im „Nimm Platz“ ist es
       Schleef ist im Rahmen ihres Arbeitsverhältnisses in der   möglich, sich auf Augenhöhe zu begegnen.“
       Werkstatt für behinderte Menschen tätig und freut sich
       über die abwechslungsreiche Arbeit: „Der Umgang mit un-  Geöffnet hat das „Café Nimm Platz“ von Montag bis Don-
       seren Gästen macht mir Spaß, jeder Tag ist ein bisschen   nerstag von 8.30-16 Uhr und Freitags von 8.30-14.30 Uhr.
       anders. Das ist mein Traumjob.“                         www.instagram.com/cafe_nimmplatz
                                                               www.facebook.com/CafeNimmPlatz


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