Page 16 - DRW Gemeinsam - 10/2021
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           „Wir sollten gerade den
           feinen Spuren des Lebens

           Bedeutung schenken“


           Mit einem Gottesdienst hatte das inklusive
           Kunstprojekt „Unsere Spuren.“ in Zusammen-
           arbeit der Moritzkirche mit dem Dominikus-
           Ringeisen-Werk begonnen. Mit einem Gottes-
           dienst an gleicher Stelle wurde es im
           September abgeschlossen.
           Beim interaktiven Wortgottesdienst in der Moritzkirche,
           der von Klientinnen und Klienten des Dominikus-Ringei-
           sen-Werks mitgestaltet wurde, zog Pastoralassistentin und
           Leiterin des Moritzpunkts Leslie Seymor ein überaus posi-
           tives Fazit des gemeinsamen Projekts: „Wir schauen zurück
           auf die Spuren, die wir hinterlassen haben“, sagte sie. „Wir
           haben gestaltet, gelacht, uns kennengelernt und manch-
           mal auch geflucht, wenn etwas nicht geklappt hat. Ich
           möchte diese gemeinsame Zeit nicht missen. Sie hat bei   Im Atelier in der Einrichtung Don Bosco in Augsburg
           uns allen tiefe Spuren hinterlassen.“                  Romano Gurgi-Mondigi, Künstler und Heilerziehungspfle-
                                                                  ger im Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW), hatte die Idee zu
                                                                  diesem inklusiven Projekt und mit der Cityseelsorge der
                                                                  Moritzkirche mitten in Augsburg schnell einen Partner
                                                                  gefunden. Sein Plan: Er wollte Menschen mit und ohne
                                                                  Behinderung mithilfe der Kunst zusammenbringen.
                                                                  Gurgi-Mondigi betreibt bereits seit Jahren eine Kunst- und
                                                                  Kreativwerkstatt in der Einrichtung Don Bosco des DRW in
                                                                  Augsburg, die Menschen besuchen, die in stationären und
                                                                  ambulanten Wohnformen leben. Auf die Frage, was ihm bei
                                                                  dieser Tätigkeit wichtig sei, antwortete er: „Es gibt Men-
                                                                  schen, denen man nicht zutraut, dass sie Spuren hinterlas-
                                                                  sen können. Unser Projekt soll dazu beitragen, Lebens-
                                                                  Spuren nicht vorrangig an ihrer Größe zu messen. Wir soll-
           Die Ausstellung im "Moritzpunkt" mitten in Augsburg
                                                                  ten vielmehr durch sensible Aufmerksamkeit füreinander
                                                                  gerade den feinen Spuren des Lebens Bedeutung schen-
                                                                  ken – und vor allem den Menschen dahinter.“



















                                                                  Literaturabend mit den "Wortfindern"

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