Page 5 - DRW Gemeinsam - 02/2022
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Bischof besucht Waisenhaus

       Der Bischof von Augsburg Dr. Bertram Meier besich-
       tigte zusammen mit Verantwortlichen des DRW und
       der Leiterin des Waisenhauses, das Anfang April aus
       der Ostukraine evakuiert worden war, die Unter-
       kunft, sprach mit den Geflüchteten und spendete
       ihnen den Segen. Anschließend traf er mit freiwilli-
       gen Helfern zusammen, die an der komplexen Eva-
       kuierung beteiligt gewesen waren.
       Das Waisenhaus mit insge-   geht, die klein wird, die Jesus
       samt 82 Kindern, Jugendli-  nachfolgt. Jesus selber hat
       chen und jungen Erwachse-   nicht für sich gelebt, son-  Der Bischof von Augsburg Dr. Bertram Meier inmitten von
       nen im Alter von sieben bis   dern für andere.“        Helferinnen und Helfern, die die Evakuierung des ukrainischen
       31 Jahren aus der ostukraini-                          Waisenhauses nach Ursberg durchgeführt hatten. Rechts neben
       schen Stadt Krywyj Rih war   Jeder Mensch hat Würde    ihm die Leiterin des Waisenhauses Victoria Putina.
       Ende März zunächst mit dem   Im Tun der Frauen und Män-
       Evakuierungszug an die pol-  ner, die nach Polen gereist   senkinder zuerst aufgenom-  zufrieden und geschützt,
       nische Ostgrenze aufgebro-  seien, um die Kinder und   men worden waren. Weil     bekommen gutes Essen und
       chen. Die Kinder reisten zu-  Jugendlichen nach Ursberg zu   Hilfskräfte zur Begleitung   gute Pflege. Die Kinder sind
       sammen mit 12 Pflegerinnen   holen, und im Tun derjeni-  der Kinder gefehlt hätten,   ruhiger geworden und sagen,
       und deren Familienangehö-   gen, die sie jetzt in Ursberg   sei er selbst mitgeflogen und   dass sie nicht zurückfahren
       rigen aus. Vom Erstaufnah-  begleiteten, zeige sich eine   habe nach der Landung in   wollen, weil es ihnen hier so
       melager für Flüchtlinge in   Kirche, die sich verneige und   München Kinder am Flugha-  gut gefällt. Wir sind alle sehr
       Polen wurden sie schließlich   ausdrücke: „Jeder Mensch hat   fen in den wartenden Bus   dankbar.“
       mit drei Evakuierungsflügen   Würde.“ „Gerade dem Domini-  nach Ursberg getragen. „Bei   DRW sucht Mitarbeitende,
       nach München und Mem-       kus-Ringeisen-Werk ist das   der Evakuierungsaktion war
       mingen sowie Bus nach Urs-  ins Stammbuch geschrieben.   zu spüren: Jeder will geben,   die ukrainisch sprechen
       berg gebracht. An der groß   Deshalb passt dieser Dienst   was er kann. Und dabei ist   Josef Liebl vom DRW-Vor-
       angelegten Rettungsaktion   nicht als Pflichtprogramm,   es ganz egal, welche Fähig-  stand verwies darauf, dass
       waren neben den ukraini-    sondern als Maßanzug für   keiten ich habe. Das alles ist   man dringend ukrainisch-
       schen und polnischen Be-    das Dominikus-Ringeisen-   nur gelungen, weil viele ihre   sprachige Betreuungskräfte
       hörden das Rote Kreuz in    Werk und die St. Josefskon-  unterschiedlichen Fähigkei-  für das gerettete Waisen-
       Polen und Schwaben, das     gregation“, so Bischof Ber-  ten beigetragen und diese   haus benötige, um den Be-
       Hilfswerk Renovabis, Feuer-  tram Meier. Nachdem die   ineinandergegriffen haben“,   trieb der Flüchtlingsunter-
       wehren beider Länder, zahl-  Geflüchteten aus der Ukraine   so Sr. Katharina.     kunft sicherzustellen. Neben
       reiche Freiwillige aus Polen   jetzt gut und sicher in einem   Leiterin: „Die Kinder   den Pflegekräften, die die
       und Deutschland sowie der   eigens für sie ertüchtigten                           Waisenkinder aus der Ukrai-
       Landkreis Günzburg beteiligt.  Haus untergebracht seien,   sind ruhiger geworden“  ne begleitet haben, machen
                                   gehe es nun darum, ihnen   Erstmals seit der Ankunft   auch Mitarbeitende aus dem
       Eine Kirche,                ein „Dach für die Seele“ zu   der Gruppe in Ursberg äu-  DRW freiwilligen Zusatz-
       die klein wird              bauen, Wärme und Gebor-    ßerte sich auch die Leiterin   dienst. Die Sprachbarriere
       Bischof Bertram Meier zeigte   genheit zu schenken.    des Waisenhauses Victoria   sei in der täglichen Zusam-
       sich nach dem Besuch der    Beeindruckt vom polni-     Putina öffentlich: „In     menarbeit allerdings ein
       Flüchtlingsunterkunft beein-                           Deutschland hat man sich   großes Hindernis, so Liebl.
       druckt und bewegt vom Tref-  schen Bürgermeister       im Vorfeld große Mühe gege-  „Deshalb suchen wir aus der
       fen mit den Waisenkindern   Sr. Katharina Wildenauer,   ben, schnell alle Unterlagen   Ukraine Geflüchtete, denen
       mit Behinderung. Hier zeige   Generaloberin der St. Josefs-  für die Behörden zu besor-  wir Wohnraum und einen
       sich eine Kirche, die im    kongregation Ursberg, hob   gen, damit wir uns endlich   Arbeitsvertrag anbieten
       Dienst für die Welt stehe.   die gute Zusammenarbeit   auf den Weg machen konn-   möchten.“ Die Suche nach
       „Sie ist nicht nur eine Kirche,   der Hilfskräfte während der   ten. Schon damals, noch in   geeignetem Wohnraum in
       die Jesus Christus zelebriert   Evakuierung hervor. Beein-  der Ukraine, haben wir die   den umliegenden Gemein-
       mit Weihrauchschwaden,      druckt sei sie vor allem vom   Wärme von Ursberg gespürt“,   den laufe zurzeit auf Hoch-
       vielen Leuchtern und sakra-  Bürgermeister der polni-  sagte sie beim Treffen mit   druck, gestalte sich aller-
       ler Musik“, so der Augsburger   schen Grenzstadt Stalowa   dem Bischof. „Die Kinder   dings aufgrund der allge-
       Oberhirte. „Sie ist vielmehr   Wola, in der das Erstaufnah-  und das Personal befinden   meinen Wohnraumsituation
       eine Kirche, die in die Knie   melager liegt, in das die Wai-  sich jetzt in Sicherheit, sind   schwierig. „Wir freuen uns


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